SR 500
Die SR 500 von TOM ist auch länger nicht gefahren worden, aber jetzt mit
frischem Öl und ein paar Kleinigkeiten wieder auf der Straße anzutreffen.
Nachdem
ich
nun
die
ersten
Kilometer
auf
meinem
neuen
„alten
Schätzchen“
abgespult
habe
möchte ich die vergangenen Jahre in einem kurzen Bericht zusammenfassen.
Angefangen
hatte
es
damit,
dass
ein
damaliger
Freund
sich
eine
alte
abgerockte
SR500
gekauft
hatte.
Nachdem
ich
einige
Male
um
das
Moped
herumgeschlichen
bin
und
er
mir
die
vielen
Vorzüge
(Preis,
Unterhaltskosten,
einfache
Technik,
gute
Ersatzteillage
und
unzählige
Umbaumöglichkeiten)
nebst
diesem
interessanten
Startprozedere
(One-Kick-Only)
schmackhaft geredet hatte war ich nun auch auf der Suche.
Meine
Entscheidung
fiel
sehr
kurzfristig
auf
eine
1993er
SR500
48T,
welche
ich
2001
gebraucht
mit
11800
km
auf
der
Uhr
erstanden
habe.
Bezahlt
habe
ich
damals
3600
DM
(Anm.
für die jüngeren Leser: dies war der Vorläufer des Euro als Zahlungsmittel in der BRD).
Die
nächsten
Jahre
diente
sie
mir
(ich
war
Azubi
und
später
Student)
als
alleiniges
Fortbewegungsmittel.
Sie
wurde
bei
Wind
und
Wetter
bewegt
und
brachte
mich
zuverlässig
überall
hin.
Rückblickend
muss
ich
jedoch
zugeben,
dass
ich
in
dieser
Zeit
einige
Wartungsarbeiten zugunsten kleinerer Umbauten nicht durchgeführt habe.
Ich war halt noch jung…
Im
Oktober
2004
stürzte
ich
dann
schwer
und
es
war
mir
finanziell
zu
dem
Zeitpunkt
nicht
möglich,
mein
Moped
wieder
aufzubauen.
Sie
kam
bei
Nachbarn
in
den
Hinterhof
und
wurde
unter einer Plane versteckt. Dennoch habe ich sie nie abgemeldet gehabt.
Im
Februar
2013,
also
neun
Jahre
später,
plagte
mich
mein
schlechtes
Gewissen
und
ich
schaute
mal
unter
die
Plane.
Sooo
schlecht
sah
sie
gar
nicht
aus.
Mhmm.
Ob
sie
wohl
noch
anspringt?
Einige
Kicks
später
kam
die
Antwort:
ja!
Das
war
ein
Zeichen
von
ganz
oben!!!
Ich
habe
sie
dann
sofort
wieder
ausgemacht
und
beschlossen,
dass
ich
sie
wieder
auf
die
Straße
bringen werde.
Eine
Gelegenheit
zum
Schrauben
hatte
ich
nicht
mehr,
so
dass
ich
mein
Motorrad
ins
Sauerland
zu
einem
befreundeten
Schrauber
in
die
Halle
brachte.
Es
sollte
ja
auch
nicht
lange
dauern…
Auf ins neue Heim…
Schon halb wieder zusammen.
Im
Folgenden
habe
ich
alle
Anbauteile
abgebaut
und
zu
Hause
wieder
aufgearbeitet
bzw.
die
passenden
Neuteile
bestellt.
Es
wurden
beinahe
sämtliche
Verschleißteile
erneuert
und
beschädigte
Teile
ersetzt.
Der
Fokus
lag
hierbei
nicht
auf
einer
perfekten
Restaurierung;
ich
wollte einfach mal wieder fahren.
Das
ging
erst
einmal
auch
sehr
gut.
Erst
beim
wieder
zusammen
bauen
war
die
große
Distanz
(rd.
60
km)
des
Öfteren
ein
großes
Problem
bspw.
wenn
man
ein
bestimmtes
Teil
/
Werkzeug
mal vergessen hatte.
Die
Zeit
verging
und
mittlerweile
wurden
andere
Dinge
wieder
wichtiger
und
schoben
die
SR
wieder
etwas
in
den
Hintergrund.
Die
große
Distanz
war
sicherlich
ein
Problem
dabei.
Im
Oktober
2016
bot
mein
Arbeitskollege
(Christian
vom
Classic-Moto-Team)
sich
an,
die
restlichen
arbeiten
in
seiner
heimischen
Hobbywerkstatt
zu
erledigen,
damit
die
Sache
endlich
mal wieder Fahrt aufnimmt und wir eine gemeinsame Ausfahrt planen können.
Nach
einer
Bestandsaufnahme
haben
wir
uns
entschlossen
das
Motorrad
teilweise
wieder
zu
zerlegen,
um
zusätzliche
Tätigkeiten
auszuführen.
Einige
Teile
gingen
direkt
zum
Strahlen
und
teilweise auch zum verzinken.
Schon wieder zerlegt.
Teile zum Strahlen und beschichten.
Beim
Sturz
damals
wurde
das
Lenkradschloß
beschädigt,
so
dass
ein
Umbau
auf
das
Export-
Zündschloss
mit
eingebauten
Sicherungsbolzen
erfolgte.
Auch
die
Armaturen
hatten
über
die
Jahre gelitten (ausgenudelte Hebelführungen) und wurden gegen OEM-Teile ersetzt.
Bei
der
Kontrolle
der
Schwingenlagerung
ist
aufgefallen,
dass
dort
Wasser
eingedrungen
war.
Die Lager waren komplett zugerostet und drehten kein Stück.
Wassereinbruch in der Schwingenlagerung.
Hier geht nichts mehr.
Nach
der
vollständigen
Neubestückung
wurde
die
Schwinge
mit
zusätzlichen
Abschmierstellen
(Schmiernippeln) versehen, die künftige Wartungsarbeiten erleichtern sollten.
Unterseite der Schwinge mit neuer Schmiernippelbohrung.
Bei
der
Kontrolle
der
Lenkkopflagerung
ist
ein
großes
Spiel
spürbar.
Bei
genauerem
Hinsehen
ist
aufgefallen,
dass
die
Lagerschale
schräg
eingebaut
war
und
sich
in
den
Lagersitz
eingearbeitet
hat,
so
dass
ein
sichtbarer
Grat
entstand.
Dieser
wurde
entfernt
und
eine
neue
Lagerung eingebaut.
Oberseite mit eingeschraubtem Nippel.
Schwer zu erkennen: Grat im Lagersitz.
Rattermarken. Hier muss neu.
Eine
bekannte
Schwachstelle
bei
SR/XT
500
sind
die
Kettenblattträger.
Ohne
Umbau
entsteht
hier
zwangsläufig
ein
immer
größer
werdendes
Spiel.
Dieser
Umbau
stand
schon
länger
auf
meiner
Liste,
zumal
ich
bereits
damals
anfängliches
Spiel
festgestellt
hatte.
Praktischerweise
hat
sich
Christian
ein
Werkzeug
gebaut,
um
den
Umbau
bei
eingespeichtem
Hinterrad
durchführen zu können so dass dem nichts mehr im Weg stand.
Ritze-Ratze…Grobkürzung des Nabenstumpfs.
Werkzeug für die Feinarbeit.
Ruckdämpfer.
Staubkappe der XT500 als Abschluss.
Die
Kontrolle
des
Motoröls
und
des
Filters
/
Siebs
hatte
keine
bösen
Überraschungen
parat
gehalten,
so
dass
der
Motor
nicht
geöffnet
werden
musste.
Eine
Reinigung
des
Tabernakels
samt
Öl-
und
Ölfilterwechsel
sollten
reichen.
So
kamen
nach
und
nach
alle
Puzzleteile
wieder
zusammen und im März 2017 gab es den lang ersehnten Stempel vom Überwachungsverein.
Vorstellungstermin Teil 1.
Vorstellungstermin Teil 2.
Mittlerweile
ist
die
Giuliari-Sitzbank
vom
Sattler
zurück
und
ein
neuer
(gebrauchter)
Krümmer
ist
auch
dazugekommen
(Danke
ans
SR-Forum)
so
dass
sie
für
mich
wieder
wunderschön
in
der Sonne strahlt.
Hier
und
da
sind
sicherlich
noch
einige
Stellen
die
man
überarbeiten
könnte
aber
ich
werde
jetzt erst einmal wieder fahren.
Und der nächste Winter kommt bestimmt…
Vielen
Dank
an
dieser
Stelle
noch
einmal
an
Christian
vom
Classic-Moto-Team
für
die
tolle
Unterstützung!
Text:
Thomas
Fotos:
Thomas & Christian
www.classic-moto-team.de